Monatsspruch Juni

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle. 1. Mose 27, 28

Gedanken zum Monatsspruch 

Im ganzen Monat Juni begegnen uns in der Bibellese Jakob und seine Familie. Immer wieder wird es sehr grundlegend um den Segen Gottes gehen. Der Monatsspruch ist ein Teil des Segens, den der Vater Isaak über Jakob ausspricht. Hier ist von Wohlstand die Rede und im zweiten Teil geht es um Macht. Beides wird Jakob zugesprochen, obwohl er sich den Segen ergaunert hat. Tau und Fett sind Umschreibungen von idealen Lebensbedingungen, also gute Voraussetzungen, damit etwas wachsen und gedeihen kann. Korn und Wein die Fülle werden ihm versprochen. Das heißt, mit Lebensmitteln wird er überreich beschenkt. Bei dem Wort Fülle bin ich hängengeblieben. Erleben wir nicht auch manchmal die Fülle. In manchen Supermärkten bin ich überfordert von der Fülle des Angebotes. Wo ist die Grenze zwischen Fülle und Völlerei? Manchmal fühlt man sich übervoll und trotzdem nicht satt. Und wie gehen wir eigentlich mit den vielen Gaben um, die wir zum Leben haben? Sind wir dankbar für unser tägliches Brot?
Je mehr wir von Krisen und Problemen hören, umso mehr macht sich dieses unbestimmte Gefühl breit, im Leben zu kurz zu kommen. In vielen Gesprächen erschrecke ich darüber, wie viel gemeckert und geklagt wird; und dass bei offensichtlich guter Ausgangslage. Ist eigentlich das Glas halb voll oder halb leer? Viele benennen eher die Defizite, als sich an dem schon Erreichten zu freuen.
Während ich das so schreibe, sitze ich im Garten und nehme die Fülle der Blüten und Blätter wahr. An dieser Vielfalt der Schöpfung, die jetzt im Frühling besonders sichtbar wird, kann ich mich von Herzen freuen. Bringen wir das alles mit Gott in Verbindung? Nehmen wir es wahr, dass es von ihm kommt, der uns so überreich beschenkt? Sicher ist das auch schon Segen, wenn man die eigene Lebenssituation positiv sehen kann. Lasst uns alles, das Kleine und das Große, aus Gottes Hand annehmen und es dankbar nutzen. Dann werden wir erleben, wie er auch aus den bruchstückhaften Anfängen etwas Vollkommenes machen kann. Ein Leben unter Gottes Segen bringt nicht nur Fülle, sondern letztendlich Vollendung.

Einen gesegneten Monat Juni wünscht Andreas.