GEDANKEN zum Monatsspruch
Monatsspruch: »Zu dir rufe ich, HERR; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet.« Joel 1, 19–20
„Is Wasser faahlt!“ Mit hochgezogenen Augenbrauen und einer dramatischen Stimmführung, die eine größere Katastrophe vermuten lässt,
steht ein Mann vor mir. In seiner Hand trägt er eine grüne Gießkanne
mit 10 Liter frischem Wasser in bester Trinkwasserqualität. Das zeigtvmir, dass er bereits eine Lösung für sein Problem gefunden hat. Bei mir
bleibt aber ein gewisser Zweifel, ob das nicht ein wenig zu viel für seine zwei Pflanzschalen mit Frühblühern auf dem Grab ist.
Was sich nach einer Klage anhörte, war nur der freundliche Auftakt zu einem unverbindlichen Gespräch über die Weltlage im Allgemeinen und das niederschlagsarme Frühjahr im Besonderen. Mein Eindruck ist, wir klagen auf hohem Niveau und wirkliche Naturkatastrophen haben wir in Sosa seit sehr langer Zeit nicht erlebt. Gott sei Dank. Und dann stelle ich mir die gleiche Situation in den Steppengebieten in Afrika vor: Die Frauen mit ihren leeren Wasserkrügen merken: „Das Wasser fehlt! Heute ist im Wasserloch nur noch feuchter Schlamm zu finden und die nächste Wasserstelle ist 5 km entfernt. Was sollen wir heute für unsere Kinder nach Hause tragen?“ Das ist dann wirklich existenzbedrohende Not. Im Monatsspruch für Mai beschreibt der Prophet Joel verschiedene Naturkatastrophen und ihre Auswirkungen. Dabei wendet er sich mit seinem Gebet um Hilfe an den Einzigen, der wirklich helfen kann: an den lebendigen Gott. Er bittet ihn um sein Erbarmen. Im Weiteren hat er auch für sein Volk eine dringende Empfehlung. Er ruft auf zu Buße und Bekehrung zu Gott. Wo sonst sollte wirkliche Hilfe denn auch herkommen? Ob nun mit oder ohne Krise – bei ihm sind wir immer am besten aufgehoben. Denn er hat alles, was wir zum Leben brauchen. Dafür und für alle Bewahrung wollen wir dankbar sein und nicht die vermeintlichen Katastrophen herbeireden. Heute will ich dafür danken, dass Wasser in hervorragender Qualität aus meinem Wasserhahn läuft und denke dabei auch an die Menschen, die dafür gesorgt haben, dass es so ist.
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