Monatsspruch Oktober
Die Güte des HERRN ist´s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.
Klagelieder 3,22-23
Gedanken zum Monatsspruch
Es ist Spätsommer, ich sitze in der Abendsonne im Garten und stelle fest: Es geht uns gut, zum größten Teil jedenfalls. Der Sommer war nach leichten Startschwierigkeiten doch eine sehr angenehme Zeit. Regen gab es immer wieder mal und weitete sich zumindest in unserer Region nicht zu Überschwemmungen aus. Die Bauern werden voraussichtlich bei den meisten Früchten eine durchschnittliche Ernte einfahren. Leider gibt es nur vereinzelt Äpfel und Birnen in unseren Gärten, denn in die Obstblüte kam dann doch noch eine Frostperiode. An so kleinen Wetterereignissen bekommen wir ab und zu wieder mal aufgezeigt, dass Menschen eben auch im 21. Jahrhundert nicht alles im Griff haben. Ich kann noch nicht mal einen kleinen Apfel wachsen lassen. Ja, ich kann vorbereiten: pflanzen, gießen, pflegen und beschneiden. Das alles kann ich beitragen. Aber Wachstum und Gedeihen liegt in des HERREN Hand. Das kann man nicht erzwingen, sondern nur dankbar annehmen. Und dann eben ernten und verwerten. Gott sei Dank ist trotzdem vieles gereift. Meine Augen sehen Blumen, Beeren und Weintrauben. Nein, von diesen Erträgen allein brauche ich nicht zu leben. In unseren Supermärkten sind die Regale voll mit all dem, was auch anderswo gewachsen ist und verarbeitet wurde. Wie dankbar kann ich sein, dass Hunger für mich ein Fremdwort ist. Auch eine Missernte bei uns könnte daran so schnell nichts ändern.
Herbst. Reife. Ernte. Dank.
Es geht uns gut. Warum eigentlich? Bei so viel Gottlosigkeit in dieser Welt könnte der allmächtige Gott doch auch mal seinen Segen zurückhalten? Der Prophet Jeremia benennt im Monatsspruch für Oktober den Grund für das Gute. Es liegt nicht an den Menschen und ihrem Bemühen oder ihrem Versagen, sondern wenn etwas gelingt, ist es immer letztlich die Güte und Barmherzigkeit des lebendigen Gottes. Sie ist nicht am Ende, sondern jeden Morgen neu.
Gott sei Dank – Erntedank.
Einen Monat voll Dankbarkeit wünscht Andreas.